Freitag, 11. Juni 2010

Sonntag, 30. Mai 2010, Felszeichnungen in Alta

Ausgeruht brachen wir von Skibotn auf. Schliesslich lag noch ein ordentliches Stück Weg vor uns, bis wir endlich das äusserste Ende des europäischen Kontinents erreichen würden. Unterwegs trafen wir auf viele Rentiere, welche friedlich als Koexistenz neben dem Menschen, ein schönes Leben führten und fleissig Flechten - ihre Leibspeise - verdrückten. In Alta hatte ich die glorreiche Idee, uralte Felszeichnungen aus der Steinzeit anschauen zu gehen. Ich hatte mir darunter wohl etwas anderes vorgestellt. Als wir ein Museum betraten, mussten wir natürlich Eintritt bezahlen. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es lediglich Felszeichnungen zu betrachten gibt. Im Untergeschoss des Gebäudes befand sich jedoch eine Ausstellung über das erschwerliche Leben der Bewohner der Finnmark in früheren Zeiten. Leider war die Ausstellung einzig in norwegischer und englischer Sprache, so dass wir nicht wirklich viel verstanden haben (so gut ist unser Englisch dann auch wieder nicht und wir waren auch schon ein wenig müde vom langen Autofahren, so dass wir selbstverständlich auch nicht den nötigen Willen dazu aufbrachten). Schliesslich hatten wir die Ausstellung 'hinter uns gebracht' (wir sind ja solche Banausen) und es endlich 'nach draussen geschafft', wo ein Weg durch die gesammten bekritztelte Steinlandschaft führte. Ein wirklich grossflächiges Gelände erstreckt sich auf dem Areal des Museums und es sind eigens zur Betrachtung der Felszeichnungen Wege angebracht worden, damit die Touristenmassen während der Hochsaison nicht alles niedertrampeln. Patrick und ich gingen (mehr oder weniger) frohen Mutes daran, uns die uralten Felszeichnungen anzusehen, zu betrachten und zu bestaunen. Hie und da waren manche von ihnen mit roter Farbe von irgendwelchen Forschern und Aärchologen nachgepinselt worden (damit auch wirklich der grösste Idiot ein Bild darin erkennt... ;] ). Patrick - kein Freund solcher Dinge - hatte natürlich bereits schon seine eigene Theorie parat, welche - so muss ich sagen - Hand und Fuss hat. In diesem Sinne wohl mehr Hand, denn diese von Forschern so hoch verehrten Felszeichnungen, sind nichts anderes als Bilder, welche die KINDER der Steinzeit zu stande gebracht hatten. Also, nichts von wegen 'in diesem Bild könnte es um dies und jenes geben', nein, es sind einfach 'Kinderzeichnungen', die keiner Interpretation dienen, ebenso, wie man sie von den Kindern der heutigen Zeit kennt. ;] Dies erklärt natürlich auch sämtliche 'unfertigen' Bilder. Ein Kind hatte beispielsweise angefangen, ein Rentier zu zeichnen, dann aber - mittendring - das Interesse verloren und ist abgehauen. Irgendwie logisch, oder? ;] ;] ;] Nach dieser intensiven Auseinandersetzung mit dem Leben von vor 6000 Jahren, fuhren wir dann mit dem VW Bus wieder weiter. Unser Weg führte wieder bergauf und so gelangten wir auf ein Hochplateau. Auf ein GEWALTIGES Hochplateau, um mich klar auszudrücken! Da war nur noch eine riesige, weite Ebene, so weit das Auge blicken konnte! In der Zwischenzeit hatte der Hunger eingesetzt und so parkten wir den Bus am Ende eines alten Strassenabschnittes, welcher direkt an dem kleinen Bach endete, und der wohl einstmal als Brücke darüber geführt hatte. Heute ist dort nur noch ein Mäuerchen, an welchem die alte Strasse endet. Unweit von uns stand eine Samenkirche. Schliesslich labten wir uns an köstlichen Ravioli mit Pfeffer und Käse (wir speisen wirklich wie die Könige ;] ) und übernachteten anschliessend an eben dieser Stelle.

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